Verpackungen: Zeit, auszupacken!

Verpackungen im Fokus

Immer dienstags ist Kehrichtabfuhr. Im Vorfeld gehe ich nochmals mit dem Abfallsack durch alle Räume und leere die Papierkörbe. Der Sack muss natürlich voll sein, damit man die Kosten auch ausnutzt. Das ist auch der Moment, wo mir wieder bewusst wird, wie viel Abfall eigentlich entsteht. Zum Beispiel von Verpackungen, um Produkte zu präsentieren oder zu versenden. Wenn wir etwas bestellen, denken wir doch kaum daran, wie viel Verpackungsmaterial ein Versand mit sich bringt. Dieser Service ist uns längst selbstverständlich geworden. Doch hier ist Verantwortung angesagt. Ein konstruktiv-kritischer Blick in die Welt der Verpackungen.

Die Themen in diesem Artikel:

Gedankenanstoss - Verpackungen: Zeit, auszupacken!
Mit Verpackungen aller Art haben wir täglich Berührungspunkte - im Berufs- wie im Privatleben

Verpackungen? Kindheitserinnerungen!

Im Geschäft des Vaters fiel eine ausrangierte grosse Kartonschachtel an. «Das wäre doch was für die Kinder», dachte er – und bugsierte das riesige Teil mitten ins Wohnzimmer.

So kamen wir Kinder zu einem Eigenheim.

Wie einfach die Spielsachen damals waren…

Heute ist vieles anders. Durch den zunehmenden Versandhandel sind neue Formen von Verpackungen entstanden. Zum Beispiel aus Karton, aus Holz oder aus Kunststoff. Beginnend mit einfachen Verpackungen, wurde mit der Zeit eine komplexe und lukrative Industrie.

Im Grunde genommen eine gute Nachricht. Viele Menschen finden so einen Job, der ihnen hilft, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Doch aus einem menschlichen Grundbedürfnis wird schnell ein Zuviel.

1997 entdeckte der Ozeanograf und Segler Charles Moore in den Rossbreiten (Gebiete zwischen den Passatgebieten und den Westwindgebieten der Nord- und der Südhalbkugel im subtropischen Hochdruckgebiet) Müll. Müll, soweit das Auge reicht und – wie sich später herausstellte – auf einer Fläche so gross wie Deutschland. Great Pacific Garbage Patch oder der «Achte Kontinent» wurde diese Entdeckung später genannt. Vieles davon ist Kunststoff. Das muss nicht sein!

Zeit, zu relativieren, vorauszudenken und zu handeln.
Andreas Räber, der vielseitige! Enneagramm Coach / Trainer, GPI-Coach, Naturfotograf, Online-Marketing-Spezialist

Andreas Räber ist Enneagramm-Coach/Trainer, GPI®-Coach, sowie Autor von zahlreichen Fachartikeln, Blogs und Kurzgeschichten. 

Verpackungen: Zeit, auszupacken!
Wir müssen den Verpackungsmüll in den Griff bekommen
Wir müssen den Verpackungsmüll in den Griff bekommen

Verpackungen präsentieren und beeinflussen

Verpackungen leisten uns wertvolle Dienste, keine Frage!

Nehmen wir eine Verpackungsart, die wir vermutlich täglich nutzen: die Lebensmittelverpackung. Laut Michaela Teufner (Studium der Unternehmensführung an der FH Wien. Qualitätsmanagerin bei der Firma Ankerbrot AG, Wien), Autorin des «Sachbuchs «Marktanalyse für eine Lebensmittelverpackung» nehmen Verpackungen nahezu unbemerkt immer grösseren Einfluss auf unsere Kaufentscheidungen.

Preisdruck, logistische Anforderungen sowie Ästhetik spielen dabei eine tragende Rolle.

In der Folge entstehe ein Spagat zwischen gesetzlichen Regelwerken und Kundenansprüchen, schreibt die Autorin. Da wir uns sehr aufs Äussere verlassen, um den Inhalt zu beurteilen, braucht ein Produkt aus der Lebensmittelindustrie ein überzeugendes Design.

Marktorientierung nennt sich diese Ausrichtung. Einfach ausgedrückt: Wir kaufen mit dem Auge.

Unser Auge ist in vielen Bereichen unseres kurzweiligen Lebens führend. Der erste Eindruck geht zu einem grossen Teil vom äusseren Erscheinungsbild oder eben von der Verpackung aus.

Verpackung hat meistens ein kurzes Leben

Der Blick in meinen Abfallsack macht mich nachdenklich. Mir fällt auf, wie zeitlich beschränkt die Aufgabe von Verpackung ist. Existieren kann sie gegebenenfalls aber viel länger. Mit abschliessender Meerbestattung im Gemeinschaftsgrab.

Und unsere Erben müssen den Stab übernehmen, den wir ihnen in unserem kapitalismusgesteuerten Hochleistungsrennen übergeben.

Wiederverwendung

Wie erfreulich, dass viele Verpackungen gesammelt und rezykliert oder gar zur Lagerung von Gegenständen wiederverwendet werden. So hat die Firma Bachmann im Luzernischen Hochdorf das PAC2PAC-System entwickelt. Ein Pet-Sammelsack, damit Kunststoff wiederverwendet werden kann. Bachmann ist seit knapp 60 Jahren als Hersteller von Verpackungen tätig und engagiert sich stark für Nachhaltigkeit. 

Das sind gute Entwicklungen! Prävention und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen.

Verantwortung stärkt unser Gemeinschaftsgefühl und kostet uns alle am wenigsten.

Wie kann der Verpackungsaufwand reduziert werden?

Bleiben wir in der Verantwortung. Lösungen wie Pac2Pac tun gut. Sie lassen uns hoffen und glauben, dass wir immer wieder neue Lösungen finden (werden). Schön, wenn das so ist. Krass, wenn es uns nicht mehr gelingt …

Das Bundesamt für Umweltschutz (BAFU) fördert seit einigen Jahren Massnahmen zur Entsorgung und Wiederverwertung.

Ziel: «Verpackungen, die über den ganzen Lebensweg – von der Herstellung über den Gebrauch bis zur Entsorgung – eine möglichst geringe Umweltbelastung verursachen.»

Im Jahr 1984 habe die Schweiz erstmals Ökobilanzen von Packstoffen zum Beurteilen von konkreten Verpackungslösungen erarbeitet. Laut bafu.admin.ch wurde dieses Instrument für Handel und Hersteller seither in mehreren Schritten aktualisiert.

Ein Ansatz von vielen. Doch was können wir selbst tun?

Welche Möglichkeiten haben wir selbst um den Verpackungsabfall zu reduzieren?
Welche Möglichkeiten haben wir selbst um den Verpackungsabfall zu reduzieren?

Was können wir selbst tun?

Unsere Abfallentsorgung ist gut organisiert. Wir dürfen uns wirklich auf die Schultern klopfen. Auf Gemeindeebene kann man vieles entsorgen. Manchmal schon fast zu viel. So mancher Grüngut-«Abfall» wäre im eigenen Garten besser aufgehoben. Grüngut dient vielen nützlichen Klein- bis Kleinsttieren als wertvolles Winterquartier.

Doch was ist mit Kunststoff? Mit PFAS und anderen Ewigkeitschemikalien?

Recycling ist das eine, Feedbacks geben das andere. Vor mir liegen «Bschüssig-Teigwaren», einem Schweizer Traditionsbetrieb. Die Verpackung ist zu 100 % aus Papier. Ohne irgendwelche zusätzlichen Folien wie bei anderen Anbietern. Ich schätze dieses Angebot, dieses spürbare Mitdenken sehr!

Den grössten Einfluss können wir Konsumenten mit unserem Kauf oder Nichtkauf und die besten Signale mit unseren Feedbacks erreichen.

Der Stab, den ich an meine und all die anderen Kinder weitergebe, soll möglichst umweltschonend sein. Dafür verzichte ich gerne auf Produkte in aufwändigen Verpackungen. Ich bin auch so glücklich!

Denn jeder Beitrag für unseren sensiblen und vergänglichen Lebensraum zählt!

© Andreas-Räber.ch, 04.07.2025

Verpackungen: Zeit, auszupacken!

Weiterführende Tipps zum Thema Beruf Verpackungen im Web

Schweiz-Kantone.ch: Kunststoffverpackungen: Umweltbelastend oder schonend?

Das Thema Kunstststoffverpackungen haben ich auch diesem Artikel aufgegriffen. Immer wieder hören wir Meldungen von der Umweltverschmutzung, die durch Kunststoffe ausgelöst wird. Weltmeere, die voll mit unserem Abfall sind, durch den Tiere langsam und schmerzvoll sterben. Bei solchen Meldungen zeigen wir gerne auf andere. Auf die «wahren» Schuldigen ausserhalb unserer Landesgrenzen. So ändert sich leider nichts. Kunststoff hat sich in den letzten Jahrzehnten in unserem Lebens- und Berufsalltag als sehr praktisch und wertvoll erwiesen und ist von dort nicht mehr wegzudenken! Es geht nicht darum, ihn zu verteufeln, sondern gezielt einzusetzen, wie dies in der Schweiz bereits teilweise erfolgt. Ganzer Artikel auf Schweiz-Kantone.ch lesen.

Industrie-Produkte.ch: Kunststoff: Herausforderungen und Chancen

Von A wie Autoteile über V wie Verpackungen bis Z wie Zahnbürsten: Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Besonders bei uns in der Schweiz ist Kunststoff bzw. Plastik – wie das Material oft etwas unscharf genannt wird – sehr beliebt. So zählt der Schweizer Plastikverbrauch mit 127 Kilogramm pro Jahr und Person zu den höchsten der Welt. 2017 lag dieser noch bei lediglich 120 Kilogramm. Diese Zahlen sind deshalb relevant, weil es sowohl zu Wohlstand als auch zu Umweltproblemen durch Kunststoffe kommen kann. Das damit verbundene Konfliktfeld betrifft dabei vor allem Kunststoffhersteller und Unternehmen, die nach Produktlösungen suchen, bei denen das vielseitige Material zum Einsatz kommen sollen. Für ein möglichst ausgewogenes Bild betrachten wir einerseits die Anwendungsbereiche und Vorteile und Rolle von Kunststoffen, andererseits aber auch Herausforderungen und Lösungsansätze. Ganzer Artikel auf Industrie-Produkte.ch lesen

KMU-Marketing-Blog.ch: Wie entsteht ein Produkt? Von der Produktidee zum fertigen Produkt - Spritzguss hilft!

Wie entsteht eigentlich ein Produkt? Ein Kurzüberblick auf meinem KMU-Marketing-Blog.ch. Kunden können von einer Vielfalt an Produkten auswählen. Doch oft steckt ein innovativer Denkprozess und viel Aufwand hinter der Produktentwicklung. Wie ist der Produktionsweg von der Idee zum fertigen Produkt? Wird Nachhaltigkeit berücksichtigt? Welche Vorteile haben Prototypen? Nachfolgend ein paar praktische Hinweise.

.. und auf Andreas-Räber.ch

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