Fussball-Trainingslager: Persönlichkeiten weiterentwickeln
Auch Fussball will gut geplant und trainiert sein
Es gibt Dinge, die haben eine grosse und andere eine kleine Anziehungskraft. Aus dem einfachen Grund, weil wir etwas stärker gewichten als das andere. Das ging mir früher beim Fussball so. Transfers von möglichst bekannten Spielern zu meiner Lieblingsmannschaft waren mir wichtig. Wer wo und wie viele Fussball-Trainingslager absolviert hat, hingegen nicht. Dabei reifen im Trainingslager Persönlichkeiten – die späteren Stars – heran.
Die Themen im Überblick:

Fussball früher und heute
Ich bin Fussballfan. Seit meiner Kindheit. Dabei bin ich meinem Lieblingsclub, dem BSC Young Boys, immer treu geblieben. Als Teenie hatte ich in der Schule einen Vortrag über YB. Wie war ich stolz, als ich auf meine schriftliche Anfrage über Informationen für meinen Vortrag, von YB-Präsident Ralph Zloczower persönlich Post bekam. YB hatte sich zu dieser Zeit mehr Recht als Schlecht geschlagen. Irgendwann lernte ich durch meine Ausbildung den damaligen YB Capitan Jean-Marie Conz kennen. Das sind schöne Momente für einen jungen Fussballfan wie ich es damals war.
Vor jeder Saison erhoffte ich mir, dass YB genug Geld für gute Transfers hat. Denn so dachte ich, wahrscheinlich wie viele andere, dass das diese «uns» zum Meistertitel führen. 1986 war es dann endlich soweit.
Das Fussballer eine Ausbildung brauchen, zumindest ein Trainingslager, war mir zu dieser Zeit nicht bewusst.
Von 1986 bis heute hat sich das ganze Fussballbusiness verändert. Die Ansprüche an Fussballtalente sind massiv gestiegen.

Fussballprofis - hohe Erwartungen
«Harry Kane» wechselt nach München. Danz.com schreibt: «Er ist nicht nur Rekordschütze Tottenhams, sondern mit 58 Treffern Rekordtorschütze der englischen Nationalmannschaft (Stand: 17. August 2023). Kane erzielte für Tottenham im Schnitt alle 125 Minuten ein Tor – entspricht bei 435 Spielen für die Spurs einem Schnitt von 0,64 Toren pro Spiel.»
Fussballspieler, die Tore schiessen, lieben wir. Harry Kane steht stellvertretend für viele als Idol, ja als Torkanone da. Als Garant für Siege, denn dazu spielt man Fussball ja. Und wenn es mal nicht rund läuft, verlangen Trainer und Fans nach Verstärkung. Dann werden Profis geholt, die sich bei anderen Vereinen einen Namen gemacht haben. Sie sollen es für uns richten. Harry Kane spielt seit August 2023 für den FC Bayern München. Laut Pressemitteilung hat der FC Bayern für diesen Transfer 100 Millionen Euro bezahlt.

100 Millionen für für Fussballspieler?
Auf den ersten Blick ist das viel Geld für einen Fussballspieler. Wenn man aber bedenkt, dass dank ihm die Meisterschaft, der Cup und die Championsleague gewonnen werden kann, könnte sich dieser Betrag für Fussballriesen FC Bayern lohnen. Und doch stellt sich die Frage: Warum werden nicht die eigenen Junioren mehr gefördert? Wäre es nicht angebracht, diese in die erste Mannschaft zu integrieren?
Auf der Webseite des FC Bayern finden sich mehrere Namen von Junioren, die in die erste Mannschaft gefunden haben.
- Bastian Schweinsteiger
- Thomas Müller
- Philipp Lahm
- Jamal Musiala
- Paul Wanner
- Etc.
Die Grundlage für diesen Erfolg bildet ein extra dafür erstellter Campus. Für die Spielpraxis sind oft Partnerschaften mit regionalen Vereinen ein Eintritt in die Profifussball-Welt. Dort holen sich die Junioren ihre Spielpraxis. Die Ausbildung von Talenten findet oft im Hintergrund statt. Talentförderung wird erst dann zum Thema, wenn aufgrund guter Leistungen der jungen SpielerInnen oder aufgrund von Verletzungen beim bestehenden Kader der ersten Mannschaft Raum für die Eingliederung entsteht. Und da es beim FC Bayern um sehr hohe Ziele geht, braucht dies auch seine Zeit.
JuniorInnen müssen Schritt für Schritt in eine Fussballmannschaft integriert werden. Besonders bei grossen Fussballvereinen.
Junioren sind darum keine kurzfristige Lösung und wären auch überfordert, wenn eine Mannschaft unter Zeitdruck steht, um einen Titel noch zu gewinnen.

Fussball-Trainingslager, Testspiele und Vertrauen
«Ich brauche keinen Neuzugang»
wird der Trainer des kleinen FC Heidenheim, Frank Schmidt, in einem Artikel auf Kicker.de zitiert. «Klein»-Heidenheim steht Anfang Februar 2023 auf Rang 9 und hat 10 Punkte Abstand auf die Abstiegsplätze.
«Ich liebe diese Mannschaft und vertraue ihr zu hundert Prozent.»
so die Ansage von Trainer Schmidt. Er führt die Fussballer aus Heidenheim seit 2007 und ist dienstältester Trainer in der deutschen Fussball-Bundesliga.
Sein Einstieg als Cheftrainer beim FC Heidenheim ist bemerkenswert: Nach der Abspaltung vom Heidenheimer SB erhielt Schmidt als Interimstrainer einen Vertrag bis zur Winterpause. «Mach mal zwei Spiele, wir müssen einen neuen Trainer suchen», sagte Clubchef Holger Sanwald. Seine erste Partie gewann Frank Schmidt 2:1 gegen Normannia Gmünd, die zweite mit 9:1 gegen den VfL Kirchheim – Schmidts höchster Sieg als Chefcoach der Schwaben. «Mach mal weiter», wurde Schmidt daraufhin gebeten. Herausgekommen sind beeindruckende 16 Jahre beim 1. FC Heidenheim.
Auch der FC Heidenheim bildet Talente aus. Seine Mission ist Ausbildung mit System. Für Heidenheim bildet die Talentförderung die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung der eigenen Ambitionen.
Das wird zum Beispiel so gelebt, dass für das Wintertrainingslager jeweils drei U-19-Junioren von Cheftrainer Frank Schmidt nominiert werden. Mit den Profis mitspielen können, das motiviert natürlich. Es ist für die Fussball-Talente etwas Besonderes, mit den Profis ins Trainingslager zu fahren und dort ganz in Ruhe arbeiten zu können.
Während des Fussballlagers werden auch Testspiele durchgeführt, wo diese Junioren mit integriert werden.

Auch Bereitschaft und Flexibilität trainieren
Mit Trainingslagern will man Fussballer auf den bestmöglichen Fitnessstand bringen und Junioren die Möglichkeit bieten, in der ersten Mannschaft zu schnuppern. Der Fokus liegt zum einen auf dem Training selbst, zum andern auf der Freizeit, denn regenerieren tut dem Körper gut. Doch auch die sozialen Begegnungen sind wichtig.
Eine Profimannschaft sollte die Bereitschaft haben, Nachwuchsspieler zu integrieren. Sie ins Spiel mitzunehmen und ihnen Vorbilder zu sein – auf dem Fussballplatz, wie auch in der Freizeit.
Klappen dieses gegenseitige Mitnehmen und Vertrauen, sind Aussagen wie «Ich brauche keinen Neuzugang» und «Ich liebe diese Mannschaft und vertraue ihr zu hundert Prozent» eine logische und erfolgreiche Folge nachhaltiger Aufbauarbeit.
Eine Basis dazu bilden gut organisierte Fussball-Trainingslager!
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