Nothilfe ist «Service an notleidenden Menschen»
Nun ist sie vorbei, die NoBillag-Initiative. Sie hat uns viele emotionale Grundlagendiskussionen beschert. Mein persönliches Fazit: Was zu weit geht, muss abgelehnt werden. Und doch bin ich dankbar für das, was die Initiative ausgelöst hat.
Service Public klingt so ungreifbar. Man ist sich nicht ganz sicher, was überhaupt alles dazu gehört. Kein Wunder wollen einige Menschen nur das bezahlen, was sie wirklich brauchen. Der Blick auf meinen Medienkonsum zeigt unweigerlich, dass ich längst nicht mehr so viel TV schaue, Radio höre oder Zeitung lese wie noch vor ein paar Jahren. Ich gehöre zu denjenigen, die sich viele Infos via Internet holen. Dort dann in der Regel von den Tageszeitungen und der SRG. Der klassische Fernsehabend ist irgendwie Vergangenheit und im Gedächtnis weit weg.
Weit weg
Beim Surfen im Internet bin ich auf das Thema Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe gestossen. Einer meiner Vorbehalte gegenüber der modernen Medien ist, dass sie oft zu detaillierte Szenen von Krieg, Hunger, Krankheiten und Terror zeigen. Emotional gehen mir diese Bilder manchmal sehr nahe. Meist stammen die Beiträge solcher Geschehnisse von Ländern weit weg von uns. So trösten wir uns vielleicht manchmal. Je näher, desto unruhiger werden wir. Je weiter weg, desto weniger betrifft es uns.
Grenzen trennen und Abgrenzung schafft Distanz. Das ist menschliches Denken …
Menschlich ganz nah
Nun bin ich auf Lepramission.ch gelandet. Ein christliches Hilfswerk, das Nothilfe für leprakranke Menschen in Krisengebieten leistet.
Menschen setzen ihr Leben ein, um anderen zu helfen. Die Bilder lösen bei mir Emotionen und Mitgefühl aus und die räumliche Distanz verringert sich somit schnell. Nothilfe kennt keine Distanz und Menschlichkeit keine Grenzen.
Service an notleidenden Menschen
In der Not sind alle gleich. Hierarchien, Reichtum, Religionen – alles Bisherige zählt im entsprechenden Moment nicht.
Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe sind keine Fragen, ob es mir etwas nützt, es ist pures Investment in Menschen, die uns vermutlich nie etwas zurückgeben können.
Um der Menschlichkeit willen. Dafür muss ich nicht nach Afrika oder Indien gehen. Helfen und geben, auch wenn man nicht direkt profitiert, gilt hier ebenfalls. Es ist wie bei den Medien.
Man muss weiterdenken, um zu entdecken, dass man bereits im Geben einen eigenen Nutzen findet. Nicht unbedingt für sich, aber für das Gemeinwohl.
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